Peter Handke – “Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“

Ich habe gerade vor zwei Tagen “Wunschloses Unglück“ von Peter Handke ausgelesen und weil mich diese Erzählung berührte und sprachlich interessierte – es geht, teilweise biographisch erzählt, um den Selbstmord der eigenen Mutter, aber nicht nur, sondern es geht auch um das Schreiben im Detail und wie es sich anfühlt, anderen etwas zu erzählen – hab ich mich mal wieder ein wenig mehr mit dem Schriftsteller Peter Handke beschäftigt.

Und dabei ist mir die Geschichte “Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ wieder in Erinnerung gekommen. Es war die erste Erzählung, die ich von diesem österreichischen Schriftsteller gelesen hatte. Ich kaufte mir dieses Büchlein irgendwo auf einem Flohmarkt, weil ich den Titel reizend fand. Und ich fühlte mich beim Lesen die ganze Zeit an Kafka erinnert und tatsächlich gibt es da den einen oder anderen Bezug. Vordergründig könnte man von einer Kriminalgeschichte sprechen, aber tiefer geschaut, ist es eher die bedrückende Geschichte eines Menschen, der sich mit einem Mal nicht mehr zurecht findet in der Welt. Alles gerät aus den Fugen; die Geräusche der Stadt sind zu laut, die Lichter zu grell und der Antiheld flüchtet vor sich selbst um sich selbst auf die Schliche zu kommen. Ungewöhnlich geschrieben und unbedingt zu empfehlen.