Eine kleine Geschichte von Gordon

Gordon Voigt

Ich bin müde, eigentlich…
oder Melancholy rises.

Die Melancholie zerreißt mir den Himmel. Die Gedanken fließen mir durch meine Gliedmaßen. Der Tatendrang will mich hinfort ziehen, doch er schafft es nicht. Die Wolken legen sich leicht vor den leuchtenden Mond. Ich bemerke, dass die Laterne flackert. Ich frage mich, ob das alles Etwas zu bedeuten hat.

Mein Kopf sagt mir, dass es hässlich ist, doch meine Augen sehen, dass es schön ist. Ich frage mich, ob sie an mich denkt, wenn sie Musik hört oder kurz bevor sie sanft einschläft. Bedeute ich ihr was, bin ich wichtig für sie? Meine Beine sind schwer, doch sie tragen mich. Ich hoffe es bleibt für immer, denn es fühlt sich an, als hätte man was erlebt, dieses eine Mal. Ich frage mich, was passieren wird, wenn sie irgendwann nur noch ein Weg ist, eine Erinnerung. Zehntausend Kilo Gold werden erst dann problematisch, wenn sie weg sind.

Sie schaut mich an und mein Herz hört kurz auf zu schlagen, als ich ihr wunderschönes Gesicht im flackernden Laternenlicht sehe. Alles hat ein Ende, aber nur äußerlich. Wenn sie mal weg sein sollte, ist es nicht zu Ende, denn sie wird immer in meinem Herz bleiben. Für immer klingt so naiv, aber naiv sein, ist unglaublich schön, weil es eine Hoffnung gibt.
Die Wolken geben den Mond frei und er beleuchtet den vor uns liegenden See. Plötzlich muss ich daran denken, dass es vielleicht der Anfang einer wunderschönen Zeit ist. Eine Zeit voller Geborgenheit, Liebe und verzweifelter Nähe. Ich will nicht, dass sie geht. Ich möchte die Nacht mit ihr unsicher machen.

Dieses Gefühl – etwas erlebt zu haben, soll nicht vergehen. Es fühlt sich an, als hätten wir nur uns. Nur wir zwei gegen die Welt. Alles was sie tut, ist von einer unbeschreiblichen Schönheit geprägt. Alles was ich will, ist ihre Zeit mit meinem Dasein verschwenden. Ich habe meinen Freunden von ihr erzählt und sie haben gefragt, ob sie mich liebt und ich hab gesagt, dass ich es nicht weiß. Ich überlege, ob ich so etwas Wunderbares verdient habe, aber mittlerweile weiß ich, das auch jedes Biest, das Schöne braucht. Sie macht aus mir jemand Anderen, jemand Besseren. Sie schafft es, das ich mich sekündlich neu in sie verliebe.
Wenn sie geht, geht sie mit meinem Herz, und ich kann und will nichts dagegen tun, weil sie die einzige Person ist, die mein Herz verdient.